Professor Heinz studierte Medizin, soziale Anthropologie/absolute und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum, der Freien Universität Berlin und an der Howard University, Washington, D.C. Er ist Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut und Sozialmediziner. Medizinische Dissertationen 1988 an der Ruhr Universität Bochum, Habilitation in Psychistrie an der Freien Universität Berlin 1998; philosophische Dissertation 2013 an der Universität Potsdam, Habilitation in Philosophie an der Universität Potsdam 2022. Präsident der DGPPN 2019-2020. Arbeitsschwerpunkte sind interkulturelle Psychatrie und Psychotherapie und Lernmechanismen bei psychischen Erkrankungen.
Die Liaisonpsychiatrie hat in den letzten Jahrzehnten in Krankenhäusern (und im ambulanten Bereich) eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht, und die psychiatrische Beratung von Patienten mit somatischen Erkrankungen verbreitet sich inzwischen auch unter Allgemeinmedizinern (Community Liaison). Dies ist ein vielversprechender Schritt in Richtung einer gemeinsamen Liaisonpsychiatrie. Es gibt jedoch noch viele Herausforderungen in Bezug auf das Modell dieser psychiatrischen Sprechstunde, die auf dieser Konferenz diskutiert werden. Auch die Liaisonarbeit, d.h. die Arbeit mit Klinikern, hat sich weiterentwickelt. Ursprünglich dazu gedacht, die Somatiker für die psychologischen Aspekte der Krankheit und die psychiatrische Komorbidität der Patienten zu sensibilisieren, erfüllt sie heute verschiedene andere Funktionen. Da die psychiatrische Liaison aufgrund fehlender Ressourcen oft im Schatten der Beratungstätigkeit steht, verdient sie es, investiert und überdacht zu werden. Mögliche Umstrukturierungen und Entwicklungen der psychiatrischen Liaison auf klinischer und akademischer Ebene werden ebenfalls diskutiert, ebenso wie die Rolle, die bestimmte sozialwissenschaftliche Disziplinen dabei spielen sollten.
Universitätsstudium in Zürich, Ausbildung zum Assistenzarzt in Pathologie, Innerer Medizin, Palliativmedizin und Psychiatrie, ergänzt durch einen zweijährigen Forschungsaufenthalt in Psychoonkologie am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York. Seit 2006 Abteilungsleiter der Abteilung für Liaison-Psychiatrie des Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV). Klinisch in der psychoanalytischen Achse verankert, mit einem Interesse an der Integration der Sozialwissenschaften in den Bereich der Liaisonpsychiatrie. Forschungsarbeiten zur Identifizierung komplexer Patienten im somatischen Bereich, zur Psychotherapie mit Patienten, die von somatischen Krankheiten betroffen sind, zur Kommunikation und Interaktion zwischen Behandelnden und Behandelten sowie zur Untersuchung der Erfahrungen von Klinikern. Anhaltende Supervisions- und Lehrtätigkeit in der Arzt-Patienten-Kommunikation von Onkologen und Endokrinologen. Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Palliative Care (1999-2005), Vizepräsident der Krebsliga Schweiz (2006-2007), Mitglied der National Task Force for Communication Training in Oncology, Cancer Prize (2017) und Frits Huyse Award der European Association of Psychosomatic Medicine (2019).