Dr. Georgios Schoretsanitis | PUK Zürich | Switzerland
Dr. med. Maxim Kuzin | Clienia Schlössi AG
Die Blutspiegelbestimmung von Neuropsychopharmaka dient der Aufklärung pharmakokinetischer
Merkmale beim individuellen PatientInnen und trägt damit zur Therapieoptimierung bei. Spezifisch ist Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) die Quantifizierung und Interpretation des Spiegels der verordneten Psychopharmaka im Blut, um als ein Instrument der Präzisionsmedizin die Pharmakotherapie mittels einer personalisierten Dosiseinstellung des Pharmakons zu optimieren.
Richtig angewendet bietet TDM ein bislang teils ungenutztes Potenzial, die Kosteneffektivität der Neuropsychopharmakotherapie zu verbesern. Es besteht eine Vielzahl von Indikationen für TDM in der Therapie mit neuropsychotropen Substanzen. Zum Beispiel sind Blutspiegelmessungen
bei Pharmaka u. a. mit einem engen therapeutischen Bereich für die Dosisfindung nach Eindosierung und nach einer Dosisänderung wertvoll.
Ein Nichtansprechen trotz therapeutischer Tagesdosen, ausgeprägte unerwünschte Arzneimittelwirkungen und eine unklare Pharmakotherapiekomplianz sind sonstige typische Gründe für die Durchführung von TDM.
Für die Interpretation von TDM-Ergebnissen ist der therapeutische Referenzbereich ein zentrales Werkzeug. Der therapeutische Referenzbereich basiert sich auf einem pharmakodynamischen Ansatz und besteht aus einer unteren Grenze, unterhalb derer eine durch das Pharmakon induzierte therapeutische Wirksamkeit eher unwahrscheinlich ist, und einer oberen Grenze, oberhalb der die Verträglichkeit abnimmt oder ab der es unwahrscheinlich ist, dass noch eine zusätzliche therapeutische Verbesserung erreicht wird. Einzelne PatientInnen können ein optimales therapeutisches Ansprechen bei einem Medikamentenblutspiegel zeigen, die außerhalb des therapeutischen Referenzbereiches liegt.